Nascom Journal

  

September 1981 · Ausgabe 9

Nascom Pio-Bus

Hier nun endlich die Vorstellung des versprochenen I/O Busses, der es ermöglichen soll, Platinen möglichst problemlos zwischen Nascom Benutzern auszutauschen und an den PIO anzuschließen. Der Anschluß der Bits 0 – 7 und der RDY und STB Signale von Port A und B sind exakt von den PIO Anschlüssen übernommen, ebenso die Ground und +5V Anschlüsse, Dazu kommen die Spannungen +12V und −12V. Die 31-polige Steckverbindung läßt noch Platz für einige weitere Optionen; zum Beispiel die Programmierspannung für Prommer, den Takt für den Soundgenerator und 3 Anschlüsse für den UART (Clock, IN, OUT). Ein Anschluß könnte möglicherweise den 4MHz Takt für ein Interface für den MDCR führen.

Für folgende Schaltungen existieren bereits Printvorlagen, die obige Steckerbelegung aufweisen:

Soundgenerator, Siebensegmentanzeige für Testzwecke, AD/DA Wandler, Prommer für 2708, FSK-Modulator. Vielleicht könnten künftig entworfene Schaltungen so konzipiert werden, daß sie zu diesem „Bus“ kompatibel sind.

Hier noch einige Anmerkungen von Herrn Zeller zu diesem Bussystem:

Im allgemeinen bin ich gegenüber neuen Buskonzepten sehr skeptisch. Es ist ja das große Dilemma, daß jeder MC-Hersteller seinen eigenen Bus einführt und damit die Kombination von Platinen verschiedener Hersteller fast ausschließt. Dies ist ja auch ein Hauptnachteil des Nascom Systems, das sich nur auf dem 72poligen Nasbus weiter ausbauen läßt.

Mit dem „PlO-Bus“ soll nun die Schnittstelle zwischen dem Nascom (über PIO oder UART) und der Peripherie vereinheitlicht werden. Deshalb finde ich den Vorschlag von Herrn Öhring weniger interessant, da sich seine Konzeption zu wenig am Nascom orientiert.

Ich finde, man sollte, selbst wenn man den PIO-Bus als Vorbild nimmt, den Entwickler nicht zu sehr reglementieren und an dieses Buskonzept festnageln. So kann z.B. jemand, der keinen Prommer hat, den Pin 28 seinen Bedürfnissen nach mit einer anderen Funktion belegen. Der Nascom User, der sich selbst Platinen dazubastelt, hat ja meistens eigene Vorstellungen, wie er sein System ausbauen soll; so sehe ich das wenigstens aus eigener Erfahrung. Deshalb sollte man den Anwender nicht auf den PIO-Bus festnageln.

Also Fazit meiner Ausführungen: die Idee und Ausführung des PIO-Busses, der es erlaubt, kleine Erweiterungen problemlos anzuschließen, finde ich geglückt und sinnvoll, Sie kann dem Leser manche Anregung geben, wie er seinen Nascom erweitern kann; aber wir wollen ihm auch noch Spielraum für eigene Ideen lassen.

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Anmerkung: Die Konzeption von Herrn Öhring wird im nächsten Heft vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Familie von Schnittstellen zur parallelen Übertragung von 8 oder 16 Bit breiten Datenworten. Ausgegangen wurde dabei von den Erfahrungen mit der V.24 Schnittstelle und der Druckerschnittstelle von Centronics.


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