Systemtest für den Nascom 1
Ein Defekt in meinem Nascom 1 System machte mir bewußt, wie hilflos man
ohne aufwendige und teure Meßtechnik diesem Problem gegenübersteht. Die
Betriebssysteme helfen bei der Fehlersuche auch nicht weiter. Aus
diesem Grund habe ich ein einfaches Test-Programm geschrieben. Es wird
sinnvollerweise in einem EPROM
(2708)
abgelegt.
Das Programm besteht aus folgenden Teilen:
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„drive LED“ setzen
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Test der statischen Speicher (0800-0FFF)
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Interner PIO-Test
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UART-Test
Beschreibung der einzelnen Programmteile
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Test 1:
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Die „drive LED“ wird eingeschaltet
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Test 2:
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Die Speicherplätze der statischen Speicher werden nacheinander
mit den Prüfmustern AA H und 55 H geladen. Nach jedem Prüfmuster wird
eine Zeit von 10 Sekunden gestartet, und nach Ablauf der Zeit das
Muster in allen Speicherzellen getestet. Wird ein Fehler festgestellt,
so wird der „Test 2“ wiederholt. Ist der Speichertest ohne
Fehler ausgeführt, wird die „drive LED“ ausgeschaltet und auf
dem Bildschirm der Text/Speichertest O.K. ausgegeben. Testdauer etwa 30
Sek.
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Test 3:
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Mit diesem Programmteil wird der Datenverkehr zwischen der CPU
und dem PIO
Baustein geprüft. Dazu werden nacheinander die Muster AA H
und 55 H an die Register A und B ausgegeben. Danach werden
die Register des PIO zurückgelesen und mit dem vorher ausgegebenen
Muster verglichen. Ist der Vergleich gehlerhaft, wird die „drive
LED“ eingeschaltet und der Programmteil„Test 3“
wiederholt. Ist der Vergleich O.K., wird der Text /interner PIO-Test
O.K./ auf dem Bildschirm ausgegeben.
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Test 4:
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Bei diesem Test wird die serielle Schnittstelle des UART
geprüft. Das ASCII-Zeichen „U“ (55 H) wird 256 mal
ausgegeben. Das Programm wartet nach jeder Zeichenausgabe auf
„UART ready“. Ist der UART nicht „ready“, wird die
„drive LED“ eingeschaltet. Kommt das „ready Signal, wird
die „drive LED“ ausgeschaltet. Dadurch blinkt die „drive
LED“ in der Frequenz des UART-Taktes und bildet somit einen
Meßpunkt (trigger).
Ist das Zeichen „U“ 256 mal ausgegeben, werden die Texte /
UART-Test O.K./ und /Nascom 1
SYSTEMTEST O.K./ auf dem Bildschirm
ausgegeben. Danach geht die CPU in den „HALT“-Status.
Hinweise zur Fehlersuche
Mit dem Testprogramm, einem einfachen Logik-Tester (TTL / CMOS
Prüfstift) und einigen Ersatz-ICs ist es möglich,
„Hardwarefehler“ herauszufinden. Der erste und wichtigste
Schritt bei der Fehlersuche ist die Kontrolle der Betriebsspannungen.
Liegen die Spannungen richtig an, wird das System ausgeschaltet und das
Betriebsprogramm herausgenommen. Danach wrid das EPROM mit dem
Testprogramm auf den Steckpaltz 0000-03FF eingesteckt und das Programm
durch die Betätigung der „reset“-TAste gestartet. Der Test
ist beendet, wenn die „HALT“-LED leuchtet.