80-Bus Journal

  

Juli​/​Aug.​/​September 1984 · Ausgabe 3

CBIOS

Böhm/​Emmelmann/​Schulmeister

ES LÄUFT!

Es ist nun fast zwei Jahre her, daß wir uns die ersten Gedanken machten, wie wir CP/M mit unserem Nascom zum Laufen bringen. Dazwischen lag eine Menge Arbeit und Entwicklung, die die Anpassung von CP/M erst möglich machten. Die Hardwarearbeiten von Zippel/​Oberle/​Schulmeister und der Softwareeinsatz von Helmut Emmelmann haben die Grundlagen ermöglicht.

Dieses Heft hat sich deshalb verzögert, weil wir unbedingt noch das BIOS hineinbringen wollten, und weil es so ein Meilenstein in der Journalentwicklung ist, drucken wir es auch in voller Länge ab (etwas kleiner als gewohnt, aber hoffentlich noch lesbar).

Da hat sich also der Helmut Emmelmann hingesetzt und eine Blocking/​Deblocking- Routine geschrieben, die notwendig ist, um die 128 Byte Sektoren des CP/M in unser 256Byte-Format zu „übersetzen“. Dann hat er das PHEAS eingebaut (ich bin also im BIOS auch verewigt) und von irgendwo her Tastaturroutinen und noch einiges herbeigezaubert.

An meinem Rechner wurde das fertige Produkt getestet und entwanzt: nach einem halben Nachmittag lief das CP/M in seiner 48x16 Bildschirmversion. Leider lag das Assemblerlisting nur für den CP/M Makroassembler vor, und ich mußte es ins ZEAP Format bringen, damit die Journalleser eigene Veränderungen vornehmen können, um es an ihren individuellen Rechner anzupassen. Plötzlich ging nichts mehr, und ich habe einige Tage (gebraucht, um herauszufinden, daß der berüchtigte „Verschiebefehler“ der Floppy-Karte wieder aufgetaucht war.

Deshalb ganz wichtig:

Wenn Sie Veränderungen am BIOS vornehmen, achten Sie darauf, daß folgende Labels nie auf einer Adresse liegen, die mit C,​D,​E oder F endet.:

HOMEW  Zeile 1375
SEEKW  Zeile 1384
READW  Zeile 1402
WRITEW Zeile 1417

In solch einem Falle muß man eben vorher einige NOPs einschieben, wie es auch im vorliegenden Listing der Fall ist.

Zum BIOS habe ich den WBOOT umgeschrieben (Listing abgedruckt). Ab Zeile 440 entspricht das Programm dem Abdruck in Heft 12-83.

Um das CP/M erst mal auf die Systemspuren zu bringen, habe ich auch das NASGEN (Heft 12-83) zum CPMGEN umfrisiert. An das SYSGEN habe ich mich noch nicht herangewagt. Die EMDOS- Programme sind mir im Augenblick eben doch viel vertrauter.

Die Besteller des CP/M erhalten von uns eine Diskette, die auf den Systemspuren das CP/M mit der Grundversion des BIOS enthält und direkt gebootet werden kann (mit dem bekannten Coldboot, den Sie ja wohl alle im EPROM haben).

Das CP/M läuft dann allerdings nur mit einer 48x16 Videokarte deren Bildschirmspeicher auf #F800 gelegt ist.

Eine Beschreibung, wie die List&Niemann Karte einfach auf diesen Bereich umzustellen ist, folgt weiter unten. Bei der Nascom1 oder Nascom2 Grundplatine müssen Sie sich allerdings selbst eine Hardwareumschaltung des Bildschirmspeichers einfallen lassen. Bitte schicken Sie Ihre Lösungen an uns ein, damit wir den anderen Lesern hier Tips geben können.

Aber auch die Benutzer der Grafikkarte (Klaassen/​Schulmeister) dürfen sich freuen, denn Karl Schulmeister hat eine hervorragende Software für den GDP erstellt, und es ist mir überraschend schnell gelungen (nach ein paar Ferngesprächen mit Österreich) sie ins BIOS einzubinden.

Was macht nun der Besitzer der Grafikkarte, der die Grundversion nicht booten kann? Ganz einfach: wir haben ja EMDOS. Mit EMDOS kann der ZEAP Sourcecode für die Grafikversion (leider in zwei Teilen GBIOS1 ab 1000H und GBIOS2 ab 2000H) eingelesen und assembliert werden. Dann lädt man das CP/M ab C400H vorne dran und kann alles zusammen mit CPMGEN auf die Systemspuren bringen.

Gestartet wird dann mit EDA00 oder mit dem Booten der Diskette (bei mir geht das -wie vor langer Zeit beschrieben- mit der „L“-Taste.

Wer nun weder 48 Zeichen bei #F800 noch die Grafikkarte hat, kann versuchen, anhand der Listings seine eigene Bildschirmausgabe anzupassen, Für die 80Z-Karte (Zippel/​Oberle/​Schulmeister) werden wir jedenfalls die Anpassung noch nachliefern.

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