80-Bus Journal |
Juli/Aug./September 1984 · Ausgabe 3 |
Liebe holländische Leser,
ich möchte Sie hiermit herzlich in unserem Kreise begrüßen, nicht ohne Ihnen einen kleinen Überblick über die Entwicklung des 80-Bus Journals zu geben, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben.
Einige von Ihnen habe ich ja schon bei Ihrem Treffen im September in Maarsbergen kennengelernt, und so weiß ich, daß die meisten von Ihnen deutsch dem Englischen vorziehen, und so kann ich entspannt in meiner gewohnten Sprache schreiben.
Ihr Verein hat sich nun aufgelöst, und Sie suchen möglicherweise wieder Anschluß an eine Computer- Benutzergruppe.
Bei uns handelt es sich nicht um einen eingetragenen Verein. Es wurde zwar 1983 mit Idee einer Vereinsgründung gespielt; der große Aufwand mit Vereinsstatuten, Wahlen, Vollversammlungen und all der damit zusammenhängenden Vereinsmeierei hat aber dazu geführt, daß alles beim alten blieb: einer lockeren Verbindung von Leuten mit gemeinsamen Interessen, die ihre Erfahrungen (Schaltungen, Software) und Wünsche über ein gemeinsames Medium, das „80-Bus Journal“ austauschen. Daß sich dadurch auch lokale Gruppen gebildet haben und weiter entstehen, ist selbstverständlich.
Schon 1980 begann sich mit der Herausgabe des Nascom-Journals eine Gruppe von Leuten zu formieren, die sowohl an der Hardware als auch an der Software eines Computers interessiert war. Zunächst waren es nur Nachbauer des Nascom 1 und später Nascom 2; aber durch laufende Beschäftigungen mit Hardwareerweiterungen entstanden durch entsprechende Marktangebote immer mehr Anschlüsse an den ECB-Bus, bis zum Teil sogar reine ECB-Systeme benutzt wurden. Die Hardwareveränderungen schlössen aber keineswegs die Benutzung des inzwischen (unter Nascom-Benutzern vor allem in England und den Niederlanden) zum Standard gewordenen Betriebssystems NAS-SYS3 aus, das dem Anwender kaum Wünsche offen ließ. Seit Übernahme des Journals 1983 durch G. Kreidl und mich wurde die Tendenz zum ECB-Bus noch verstärkt, vor allem im Hinblick auf die mögliche Kompatibilität mit CP/M und anderen ECB- Systemen, für die man Leerkarten und aufgebaute Module vor allem in Deutschland recht preiswert erwerben kann. Die große Anzahl der Anbieter prägt auch hier den Markt.
Aus dem Leserkreis (der nach wie vor den Grundstock zu den Veröffentlichungen bildet) kamen zunächst nachbaugerechte Schaltungen und später sogar reproduktionsfähige Layouts (hier sei vor allem auf die Arbeit von Karl Schulmeister hingewiesen), die es ermöglichten, einen eigenständigen ECB-Rechner selbst nachzubauen. Interessant an allen Veröffentlichungen war bisher, daß die Leser des Journals jede Schaltung oder Software direkt umsetzen konnten, d.h. keine umfangreichen Anpassungen vornehmen mußten.
Nachdem sich der Hardwarestandard der meisten Leser in diese spezielle Richtung entwickelt hatte, entstand natürlich der Wunsch, auch softwaremäßig den Anschluß an „Europa“ zu bekommen, und das war wohl die Anpassung an CP/M. Einige Leser haben das schon im Alleingang vorgenommen; die Mehrzahl der Interessierten (vor allem die, die jetzt mit uns gerade in die „Floppy-Scene“ eingestiegen waren), haben gewartet, bis wir zusammen die entsprechende Software/ Hardware-Schnittstelle erstellt hatten (BIOS). Mit vorliegendem Heft ist es soweit: das CP/M läuft und kann nun von jedem leicht implementiert werden, zumal wir mehrere BIOS-Versionen zur Verfügung stellen.
Durch das rege Interesse aus dem Leserkreis war es möglich, bisher schon einige der entwickelten ECB-Karten in Serie gehen zu lassen. Diese Karten sind durchkontaktiert und glanzverzinnt zu beziehen. Sie können das Angebot der augenblicklich erhältlichen Karten der Preisliste entnehmen. Falls Sie nähere Informationen über die Karten haben wollen, aber keine früheren Hefte bestellen wollen (die ja die Karten ausführlich beschreiben), senden wir Ihnen gerne gegen Rückporto entsprechende Auskünfte.
1. Mit Hilfe des nun auch bei uns lauffähigen CP/M wollen wir mit Benutzern dieses Betriebssystems in Erfahrungsaustausch treten. Hier interessiert nicht so sehr die kommerzielle Software, von der jeder spricht (Wordstar, Visicalc etc.), sondern vor allem selbst erstellte Anwender-Software. Hier scheint eine Marktlücke zu bestehen; wo
Seite 5 von 52 |
---|