80-Bus Journal |
Jan/Feb/März 1984 · Ausgabe 1 |
Der CLD-Softcontroller erlaubt eine Erweiterung der Computer Nascom 1, Nascom 2 und Nascom 3 zu CP/M-PLUS-Systemen der Spitzenklasse, wie etwa Nascom-C. Er unterstützt bis zu 16 Shugart-kompatible Diskettenlaufwerke und ein WD-kornpatibles Festplatteninterface. Nahezu alle 3.5, 5.25 -und 8-Zoll Diskettenlaufwerke in einfacher, doppelter und vierfacher Dichte lassen sich anschliessen und erlauben Datensicherung mit höchster Zuverlässigkeit. Durch die Verwendung des derzeit modernsten FDC-Bausteins, des WD2793, ist der gemischte Betrieb der verschiedensten Laufwerkstypen bei geringem Hardwareaufwand ohne faule Kompromisse möglich. Das ermöglicht eine extrem leistungsfähige und trotzdem preiswerte Karte, die außer ihrer Funktion als Floppy-Disk-Controller für Diskettenlaufwerke mit derzeit bis zu 1.6 Megabyte Kapazität noch direkten Speicherzugriff mit einer Z80A-DMA, die Unterstützung eines Festplattencontrollers und bis zu vier Zeitnormale für Multitaskanwendungen und moderne Betriebssysteme bietet. Der Softcontroller ändert die Speicherarchitektur des Nascom-Systems dynamisch, was den optimalen Betrieb von CP/M -und ähnlichen Betriebssystemen garantiert, ohne das Hardwareänderungen am bestehenden System vonnöten sind.
Der Controller 2793 beherscht alle gebräuchlichen Soft-Sectored-Aufzeichnungsverfahren und garantiert durch eine doppelte Langzeit/Kurzzeit-PLL auf dem Chip eine hohe Datensicherheit auch bei extremen Schreibdichten und Schwankungen der Laufwerkdrehzahl. Er ermöglicht leicht ein Formattieren von allen IBM-kompatiblen Formaten auf allen softsektorisierten Micro, -Mini -und Standardisketten. Die IBM-Formate garantieren Diskettenkompatibilität zu allen professionellen CP/M-Systemen und verschiedenen Großrechnern.
Die Z80A-DMA ist der komplexeste Baustein der Z80-Familie und ermöglicht extrem schnellen Transfer zwischen Speicher und Speicher, sowie zwischen Ein/Ausgabe und Speicher. Auch kann sie zur schnellen Suche und für Suche/Austausch im Speicher eingesetzt werden. Sie hat eine sehr aufwendige lnterruptstruktur und ein programmierbares Zugriffstiming zur maximalen Zugriffsgeschwindigkeit.
Eine Z80A-CTC stellt mit vier programmierbaren Zeitgebern zum Auslösen von Vektorinterrupts Zeitnormale zur Verfügung, die für Multitaskanwendungen in modernen Betriebssystemen wie CP/M+ und MP/M gebraucht werden.
Eine Kombination von Nascom-2 mit Softcontroller, 256KB-Speicherkarte und AVC-Board ergibt ein CP/M-PLUS-System der Spitzenklasse, auf dem die gesamte CP/M-Software nicht nur ohne Einschränkungen funktioniert, sondern optimale Unterstützung erfährt. Programme wie Wordstar, Multiplan, DBASE II oder muMATH lassen sich mit kaum einem Rechner so komfortabel, schnell und übersichtlich einsetzen wir mit einem Nascom-2 mit den obigen Zusatzkarten.
Kommt zu dieser Kombination auch noch die Prozessorkarte Nascom-68K, so ist neben CP/M-Plus noch CP/M-68K verwendbar, womit Nascom zu einem 32-Bit-System wird, das an Geschwindigkeit, Speicherplatz und Bedienungskomfort fast alle auf dem Markt befindlichen Systeme hinter sich läßt.
Der Softcontroller ist der Schlüssel zu dieser Welt, da sich alle unsere CP/M-Anpassungen für Nascom1-3 an ihm orientieren.
Der Softcontroller ermöglicht die Benutzung aller Software unter den Betriebssystemen CP/M2.2, CP/M-PLUS, MP/M II, CP/M 68k, EMDOS und CLDDOS. Zum Lieferumfang des Controllers gehört ein Urlader, welcher Laden und Starten all dieser Betriebssysteme ermöglicht.
Die Verwendung mindestens eines 8-Zoll Laufwerks ermöglicht neben einer großen Speicherkapazität und Datensicherheit einen Softwareaustausch mit nahezu allen größeren Computersystemen. Die IBM-Normen 3470 und SYSTEM-34 begründen diese Übertragbarkeit der Disketten. Konvertierprogramme erlauben das Kopieren von und auf großrechnerkompatible Disketten. So können Sie mit Ihrem Nascom Programmentwicklung in Fortran, COBOL oder PL/1 machen und Ihre Programme, wenn diese auf dem Nascom laufen, einfach auf einen Großrechner übertragen und dort neu kompilieren. Desgleichen können Großrechnerprogramme auf Ihren Nascom übernommen und dort compiliert werden. Konvertierprogramme können wir für IBM, Siemens und Digital-Rechner liefern.
Aber auch mit softsektorisierten Minidisketten sind Sie zumindest mit den meisten CP/M-Rechnern kompatibel, als da wären: Suberbrain, Osborne I, TRS-80 Model III, Video-Genie, DEC VT180, Triumph-Adler P4, Alphatronic PC, MC-Computer.
Von allen anderen CP/M Systemen können Sie auch Maschinenprogramme und Systemsoftware ungeändert übernehmen und verwenden. Für den Softcontroller gibt es ein preiswertes Programmpaket, welches ein zu CP/M kompatibles Betriebssystem, einen MACRO-Assembler nebst Linker und Texteditor, einen BASIC-Compiler und viele Hilfsprogramme enthält. Diese BIOS-Distribution kann nur im Zusammenhang mit einem Softcontroller oder Nascom-C bezogen werden.
An gut für den Softcontroller geeigneten Diskettenlaufwerken sind besonders hervorzustellen:
-Alle Shugart-kompatiblen Standarddiskettenlaufwerke (8-Zoll) wie Shugart SA-8xx, BASF 6102 usw. Diese Laufwerke bieten völlige Kompatibilität zu den IBM-Diskettennormen 3740 und 34, welche als CP/M-Standard-Datenträger eingesetzt werden. Im 3470-Format wird alle CP/M-Software üblicherweise angeboten, hier treten garantiert keine Formatinkompatibilitäten auf. IBM-3470 bringt bei 77 Spuren 26 Sektoren/Spur zu je 128 Byte in einfacher Schreibdichte. Die CP/M-Blockgröße ist 1KB, das Inhaltsverzeichnis erfaßt 64 Dateien, zwischen zwei logisch aufeinanderfolgenden Sektoren liegen fünf andere. Nachteilig ist bei diesem Format jedoch die geringe Speicherkapazität von 241 KB Nutzinformation pro Diskette, weshalb Disketten im 3470-Format nur als Transportmedium eingesetzt werden sollten.
Deshalb unterstützt das Softcontroller-BIOS noch zwei Double-Density-Formate, nämlich IBM-34 und das ALTOS-Format. Ersteres stellt 512 KB bei 26 Sektoren zu 256 Byte je Spur zur Verfügung, das AItos-Format bietet 16 Sektoren zu 512 Bytes je Spur und Diskettenseite, was zu einer Gesamtkapazität von 1200KB bei doppelseitigen Laufwerken führt .
-Bei den Minidiskettenlaufwerken unterstützt das BIOS normalerweise das wirtschaftlichste und zugriffsgünstigste Diskettenformat, das von der INMC vorgeschlagen und von den verschiedensten Anbietern (auch GEMlNI und LUCAS-LOGIC) eingesetzt wird: 10 Sektoren zu je 512 Bytes (doppelte Schreibdichte) pro Spur und Seite, schon beim Formatieren wird ein Skew-Faktor von 2 berücksichtigt (Zwischen zwei logisch aufeinander
Seite 27 von 52 |
---|