80-Bus Journal

  

September 1983 · Ausgabe 9

Fragebogen

von Karl Mark

Es haetten schon mehr sein koennen, aber die Urlaubszeit hat wohl viele davon abgehalten, ihre Frageboegen an mich zu schicken, oder hatten nicht mehr daran gedacht. Wie auch immer, es laesst sich doch eine Art Statistik aufgrund der Zuschriften erstellen. Ich versichere Ihnen, lieber Leser, diese Auswertung dient nur dazu festzustellen, wie weit der einzelne Anwender sein System ausgebaut hat und welche Wuensche er im Bezug auf Hard- und Software hat. Zwar war Nascompl auch ein wenig skeptisch, aber wir wissen, dass es oft ohne Fragen nach den Wuenschen des Einzelnen nicht geht. Selbst eine Zeitschrift wie mc muss solche oder aehnliche Fragen stellen, damit die Redaktion weiss, was der Leser und Anwender von Rechnern wuenscht; erst danach kann man eine Zeitschrift gestalten und gleichzeitig die Wuensche der Leser erfuellen. Und nun zur „Analyse“.

Es laesst sich festeilen, dass sich vom Schueler bis hin zum Rentner alle Altersgruppen mit diesem schoenen Hobby befassen. Hervorzuheben waere, dass viele der Anwender technische Berufe haben, somit also entsprechend „vorbelastet“ sind. Die Frage „Welchen Rechner haben Sie?“ wurde zu 80 % mit N 1 und N 2 beantwortet, aber einige der Frageboegen sagten aus, dass auch Zweitrechner (hauptsaechlich Z 80 Systeme) vorhanden sind.

Ca. 90 % haben ihren Speicher mit mindestens 32 K (jeder weiß, was gemeint ist. Wozu also KByte schreiben, wie die mc-Redaktion immer wieder mit Eifer verlangt?   Red.) belegt, 10 % mit mehr als 48 K.

Die „wichtigste Frage“ nach einer Floppy wurde mit nein beantwortet, somit steht fest: Hier muss verstaerkt im 80-BUS-Journal in Sachen Soft- und Hardware etwas getan werden ,​damit unser System auf den neuesten Stand gebracht wird, was ja in erfreulicher Weise im Heft 7/8 des Journals zu lesen ist. (…und in diesem!   Red.) Es hat mich doch gefreut, dass die Spielernaturen unter uns nicht so haeufig vorkamen, wie erst angenommen. Dafuer dominiert die technische Anwendung des Rechners, wie Steuern und Regeln, astronomische Berechnungen, Amateurfunk und RTTY, Lagerhaltung, Karteien, Datenverwaltung und Textverarbeitung. Hier geht die Hobbyanwendung in das Gebiet der ernsthaften Anwendung ueber.

Zum Thema Drucker waere zu sagen:Fast jeder besitzt einen Drucker; die meisten von uns haben einen „schnellen“ Printer. Das Arbeiten in Maschinensprache und Basic haelt sich die Waage. Aber jetzt: „Welche Kenntnisse haben Sie im Programmieren?“ Traurig, traurig, kann man da nur sagen (mich einbezogen). Es sind nur ein paar (oder waren es zwei Paar?), die mit gut geantwortet haben. Hier sei sofort gesagt: Seiten fuer Einsteiger (und Zugestiegene) sollten nicht vernachlaessigt werden. (Wer macht’s?   Red.) Wichtig also fuer den Erhalt der Substanz. Viele baten auch um mehr Programmierbeispiele, sei es in Basic oder in Maschinensprache. Man weiss ja, was der Rechner kann, aber nur, wenn er die richtige Software „eingefloesst“ bekommt.

Mit Forth, CP/M und Pascal arbeiten zur Zeit noch sehr wenige unter uns. In dieser Richtung muesste auch was getan werden. Hardware-Wuensche gehen dahin, dass nachbausichere Schaltungen veroeffentlicht werden, nicht solche, die im Verlaufe eines Jahres in sechs Heften immer wieder Berichtigt werden. Es soll ja auch mal funktionieren, denn sonst verliert man leicht die Uebersicht und die Laune dazu. Unter Software-Wuenschen versteht man fast einstimmig: Die Zeit des Spielcomputers ist vorbei, wir wollen den Rechner jetzt dazu benutzen, dass er uns im alltaeglichen Bedarf zur Seite steht. Warum soll er nicht auch energiesparend unsere Heizung steuern? Und dem Wunsch nach mehr Programmen fuer den Funkamateur kann ich mich nur anschliessen. Hier gibt es zur Zeit noch sehr wenig Amateurfunk-spezifische Programme, sei es zum Steuern oder Regeln von Geraeten, oder Berechnungssoftware fuer im Orbit befindliche Satelliten. Der Wunsch, welche Artikel im 80-BUS-Journal erscheinen sollten, kommt schon einer flehenden Bitte gleich. Zunaechst sollte die zur Zeit existierende Anwender – Software besser beschrieben werden (Basic,​Zeap, NAS-DIS usw.) in Form von kurz erklaerten Beispielen. Man sollte auch daran denken, dass staendig Newcomer zu uns kommen. Ihnen sollte der Einstieg nicht zu schwer gemacht werden.

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