80-Bus Journal

  

Juli/Aug. 1983 · Ausgabe 7/8

REL-Bibliothek verfugbar. Somit ist auch eine Nutzung der Grafik über Pascal MT+, Fortran-80, PL1-80, MACRO-80, COBOL-80 und ADA möglich.

In Vorbereitung ist ein Interface zu BASIC-80 V5.2, CLD-BASIC und eine GSX-Anpassung, womit die Grafik auch Tektronix-4010, PLOT-10 und GKS-kompatibel ist und professionelle Plot-Software z.B. für CAD/​CAM auf Nascom lauffähig wird.

Multibank – Epromkarte

Auch eine neue Epromkarte ist für den 80-Bus lieferbar. Sie bietet Platz für 16 Eproms der Typen 2708,2716,2732,2532 und für 8KByte ROMS. Die Eproms sind in vier Banks angeordnet, die unabhängig von einander auf beliebigen Adressbereichen ein -und ausgeblendet werden können. So können ohne Schalter und dergleichen mehrere Eprom-Programme, die in sich überlappenden Adressbereichen liegen, per Nassys-Befehl gewechselt werden (zum Beispiel BLS-Pascal und Microsoft Basic 4.7).

Jede Bank kann je nach Epromtyp 4 KB, 8 KB oder 16 KB an Programmen aufnehmen. Das ROM-BASIC kann ebenfalls auf dieser Karte Platz finden. Die Karte ist am Lager und für 248 DM als Bausatz zu haben. Auch zu diesem Bausatz werden gedrehte Präzisionsfassungen geliefert.

NASDOS Betriebssystem

Für die normale Weiterverwendung von Nascom-Programmen mit Disk ist ist NASDOS gedacht. Es erlaubt die Verwendung von Floppy-Disk-Speicher im Zusammenhang mit Nassys, NASPEN, ZEAP, NAS­CALC, Enhanced BASIC, BLS-Pascal und NASNET. Leider bietet es darüber hinaus nicht viel, ist allerdings auch nicht sehr kompliziert. Für Leute, denen ein „richtiger“ Disk-Monitor wie CP/M oder CLD­DOS zu groß oder zu kompliziert ist, bietet sich hier eine Alternative. Wer jedoch schon einmal mit CP/M gearbeitet hat, für den ist NASDOS „EDV zu FUSS“. Als Vorteil ist vielleicht noch zu werten, das der Diskzugriff durch den einfachen Dateiaufbau sehr viel schneller als bei CP/M ist, daß per Befehl gezielt auf bestimmte Sektoren ohne Angabe von Dateinamen zugegriffen werden kann und daß NASDOS in nur 4KB EPROM untergebracht ist.

CP/M und CP/M-PLUS Betriebssysteme

Hier zeichnet sich der Trend auf dem Microcomputermarkt ab. Exakte Spezifikation eines ansonsten portablen Betriebssystems führte zu einer ungeheuren Verbreitung dieses Systems. Weltweit sind mehr als eine Million CP/M-Systeme im Einsatz, jeder Microcomputer, der etwas auf sich hält, unterstützt CP/M. Die grosse Verbreitung führt jetzt zu einem Verfall der Softwarepreise und Softwarehäuser können wegen der grossen Zahl potentieller Kunden massiv in Software investieren, wodurch Software in auf Mikros bisher unbekannter Qualität zu vernünftigen Preisen erhältlich wird.

Leider entspricht jedoch die Qualität von CP/M selbst nicht mehr dem erreichten, hohen Standard solcher neuen Programme. Deshalb wurde das voll kompatible System CP/M-PLUS von Grund auf neu entwickelt. CP/M-PLUS stellt nun allerdings auch ganz andere Anforderungen an die Hardware. Die meisten Low-Cost CP/M-Systeme, die heute auf dem Markt sind, erfüllen aber nicht diese Hardwareanforderungen und können auch nicht dahingehend erweitert werden. Diese Anforderungen sehen folgendermassen aus:

Mindestens 128KB RAM, mindestens zwei Disk-Laufwerke mit mehr als 250 KB, automatische DiskChange-Erkennung, Echtzeituhr, Memory-Mapping, DMA und Vektorinterrupts. All dies ist natürlich nicht zwingend vorgeschrieben, macht aber überhaupt erst alle Vorteile nutzbar. Ausserdem ist eine genormtes Terminal und eine hochauflösende Grafik sinnvoll, denn dann unterstüzt CP/M-PLUS Bildschirmeditierung und stellt mit GSX eine genormte Grafik (siehe oben) zur Verfügung.

Nascom – CP/M Versionen

Nascom (egal welcher !), unterstützt die oben genannten Anforderungen in allen Punkten. CP/M-PLUS für Nascom wird im September erhältlich sein, CP/M 2.2 gibt es schon lange. Ich arbeite Schliesslich schon seit Jahren damit (siehe Artikel im Nascom-Journal 12/82). CP/M ist allerdings erst seit einiger Zeit für Besitzer der CLD-Minifloppy verfügbar, die sich ja einiger Verbreitung erfreut und den neuen CLD-Softcontroller gibt es noch nicht lange. Drum möchte ich hier auf die Besonderheiten von Nascom-CP/M 2.2 eingehen, das wohl kaum schon jemand kennt:

Zuerst möchte ich bemerken, daß CP/M-Anwender gut beraten sind, wenn sie sich eine AVC-Karte oder einen Nascom-C anschaffen. Zum vernünftigen Arbeiten mit CP/M braucht man nicht nur einen 80 *25 Zeichen Bildschirm, sondern sollte auch noch die ESCAPE-Sequenzen eines modernen Terminals unterstützt finden, damit Programme wie Wordstar, Datastar, Multiplan u.s.w. ohne Probleme installierbar sind und optimal funktionieren.

Nascom-C unterstützt das ANSII-normgerechte Terminal DEC VT52 bzw. Heath H19, die AVC-Karte stellt ein zum Lear Seagler ADM 31 aufwärtskompatibles Terminal zur Verfügung. Die Unterstützung dieser Terminals garantiert höchsten Komfort durch die vollständige Ausnutzung aller Terminal-Optionen von Programmen wie Wordstar. Am Beispiel der AVC-Terminalsoftware sei gezeigt, was darüberhinaus unter CP/M noch möglich wird:

  • 25 Zeilen zu je 96 Spalten Text erfüllen auch gehobene Ansprüche (DIN A4 quer-Format auf Drucker oder Schreibmaschine ! )
  • interne Zeilenpufferung macht BiIdschirmeditierung auch auf CP/M 2.2-Kommandoebene möglich.
  • Hardcopy vom Bildschirm auf Matrixdrucker von Text und Grafik
  • 10 frei programmierbare Funktionstasten für häufig gebrauchte Befehle
  • ladbare bzw. modifizierbare Zeichengeneratoren ermöglichen jederzeit den Wechsel des Zeichensatzes.
  • Attribute wie Highlighting (Farbe), Inversdarstellung und Unterstreichung
  • die Grafikdarstellung erlaubt ein „Überdrucken“ von Zeichen mit Akzenten u.s.w.
  • interruptgesteuerte Tastaturabfrage verhindert den Verlust von Zeichen bei Diskettenzugriff und sonstigen Programmabläufen, außerdem können alle Programme, auch abgestürzte Maschinenprogramme, jederzeit unterbrochen werden. Dabei erfolgt die Rueckkehr in CP/M-Kommandoebene.
  • Tastaturoptionen wie die Wirkung der Shifttaste auf Buchstaben (Alpha-Lock) können jederzeit geändert werden.
  • jederzeit kann man in die local-Betriebsart des Terminals gehen, um dessen Eigenschaften mit ESCAPE-Sequenzen umzudefinieren.

Analoges gilt für das Terminalprograrmm des Nascom-C, welches ähnliche Möglichkeiten bietet. CP/M auf Nascom-2 ohne AVC-Karte bietet ausser der gepufferten Tastatureingabe und den Tastaturoptionen keine besonderen Vorteile gegenüber Standard-CP/M, weshalb sich, wie gesagt, die Anschaffung eines AVC auch lohnt, wenn man keine Absichten mit Grafik hat.

CP/M 3.0 für Nascom bietet gegenüber der Version 2.2 folgende Vorteile:

  • kürzere Programmladezeiten durch Directory-Hash-Tabellen bzw. Ablegen der ganzen Directory im Arbeitsspeicher.
  • Platz für größere Anwenderprogramme mit bis zu 60 KB, auch wenn die Systemsoftware sehr komfortabel ist und sehr viele Geräte unterstützt, die komplexe Treibersoftware brauchen (z.B. AVC) -genormte Bildschirmeditier -und Grafikmöglichkeiten (GKS,​GSX)
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