80-Bus Journal |
April 1983 · Ausgabe 4 |
Aus unserer redaktionellen Tätigkeit für das 80-BUS-Journal wissen wir, daß der Nascom in vielen interessanten Anwendungen eingesetzt wird. Doch gerade jene Benutzer, die eine interessante Anwendung entwickelt haben, sind oft nur schwer zu motivieren, einen Artikel über diese Anwendung zu verfassen. Wir wollen deshalb selbst den Anfang machen und beschreiben, wie wir den Nascom einsetzen, in der Hoffnung, daß dann auch andere Anwender aus ihrer Praxis berichten.
Was liegt näher, als zunächst den Einsatz des Nascom bei der Erstellung des 80-BUS-Journals (bzw. früher des Nascom-Journals) zu beschreiben. Der Nascom ist zwar sicherlich nicht das ideale Textverarbeitungssystem, aber mit einiger Soft- und Hardware-Unterstützung doch erstaunlich leistungsfähig. Die Hardware besteht eigentlich nur aus den geeigneten Druckern + Interface. Günter Böhm hat an seinen Computer eine Olympia-Typenradschreibmaschine und einen Tandy- Matrixdrucker angeschlossen; ich selbst zwei Olivetti Praxis-30 Typenrad-schreibmaschinen.
Die Hard- und Software
zum Betreiben dieser Drucker wurde komplett im Nascom-Journal
beschrieben. Welche Arbeit leistet nun der Nascom in solcher
Konfiguration bei der Erstellung des 80-BUS-Journals?
Am einfachsten
ist naturlich der Ausdruck von Listings. Alle Dienstprogramme und
Programmiersprachen (BASIC, Pascal, Assembler) verfügen über eine
Druckerschnittstelle. Die Artikel erhalten wir zumeist auf Cassette.
Sie werden dann mit einem Texteditor (NASPEN oder der
MC-Texteditor
oder Günter Böhms
Formatierprogramm)
redigiert (Fehlerkorrekturen,
Umlaute einfügen etc.). Die Texte werden dann rechtsbündig formatiert
ausgedruckt, wobei wir eigene Programme verwenden (sie wurden ebenfalls im
Nascom-Journal
vorgestellt). Die Programme verlangen die Anwesenheit
des Benutzers, wann immer eine Formatierung mit einfachen Leerzeichen
bzw. Halbschritten bei der Olivetti-Praxis-30 nicht möglich ist, denn
ein Programm zur Silbentrennung haben wir noch
nicht. Vor allem am Typenraddrucker ist das recht zeitraubend. Die
Textspalten werden meist gleich in der richtigen Länge ausgedruckt,
doch beim Montieren der Druckvorlagen paßt es dann oft nicht mit
anderen Beiträgen zusammen und muß wieder auseinandergeschnitten
werden. In das Layout müssen dann noch Zeichnungen, Überschriften und
Seitenzahlen eingefügt werden. Hier werden die Schrift- und
Grafikprogramme eingesetzt, die Günter Böhm im
80-BUS-Journal
vorgestellt hat. Wir brauchen nun in der Druckerei keinen Fotosatz mehr
machen lassen (der uns z.B einen
„418K-Eprommer
beschert hat) und
brauchen auch nicht mehr mit Letraset zu „rubbeln“. Man sieht
den Überschriften zwar an, daß sie mit einem Matrixdrucker erzeugt
werden, aber sie sehen doch recht hübsch aus, oder?
Auch das Titelbild wird mit dem Punktmatrixdrucker erstellt. Teilweise wurden hier Bilder mit der Videokamera aufgenommen (1 + 2/83) oder auch ein Punkt-für-Punkt-Abdruck des Bildschirms (3/83) verwendet. Die ganze Software für diese Arbeiten wurde Schritt für Schritt entwickelt, wie sie in der Praxis benötigt wurde. Weitere Verbesserungen sind denkbar bzw. schon in Arbeit. Zur Zeit arbeite ich z.B. an einem interuptgesteuerten Druckprogramm. Dann wird der Text zunächst in einen freien Speicherbereich formatiert und dann ausgedruckt, während man gleichzeitig mit dem Computer weiter arbeiten kann. (Mehr dazu im nächsten Heft!)
Seit wir selbstständig das 80-BUS-Journal herausgeben, genügt es nicht mehr, der Druckerei ein fertiges Layout zu liefern; wir müssen uns auch mit dem Versand und der Buchhaltung herumplagen. Auch hierbei hilft der Nascom. Das Dateiverwaltungsprogramm, das Günter Böhm einmal im Nascom-Journal vorstellte, wurde zu einer Adreßverwaltung umgeschrieben. Dieses Programm druckt auch die Adreßaufkleber, mit denen wir Ihnen das Journal zustellen. (Nur aufkleben will der verdammte Nascom die Dinger noch nicht!). Ein Programm für unsere Buchhaltung habe ich zur Zeit in Arbeit. Wie man sieht, muß der Nascom eine ganze Menge schuften, ehe Sie ein Journal in Händen halten. Im nächsten Heft werde ich zeigen, wie wir den Nascom in unserer Firma für die Fakturierung und Lagerverwaltung einsetzen.
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