80-Bus Journal |
März 1983 · Ausgabe 3 |
Bemerkungen und Ergänzungen zur Platinevon Christoph Rau |
Für mich war die Video-Platine von Oberle/Zippel einer der wichtigsten Beiträge im Journal in letzter Zeit. Jetzt erst ist der Nascom für mich ein vollwertiger Z80-Mikro. Beim Nachbau habe ich folgende Punkte geändert:
– Nach Angabe der Autoren muß das Delay-Flip-Flop IC174 unbedingt ein S-Typ sein. Für die Taktung mit 2 MHz reicht aber ein 74LS174 vollkommen aus, was ganz angenehm ist, da man den S-Typ nur schwer bekommt.
– Wenn man das 4. Gatter des IC7432 (Pins 11 – 13) durch ein EXOR ersetzt (74LS86, gleich beschaltet), so erhält man einen invertierenden Cursor.
– Die Schaltung ist so ausgelegt, daß ein Zeichen mit dem obersten Bit = 1 als weißer Klotz dargestellt wird. Ersetzt man das 3. Gatter des IC7432 (Pins 8 – 10) durch ein EXOR, so invertiert das oberste Bit das Zeichen.
– Wenn die CPU auf den Video-RAM zugreift, kann der CRTC seine Refresh-Adresse nicht anlegen. Es gelangt also über das Latch ein falsches Zeichen an den Zeichen-Generator und wird ausgegeben. Das führt zu dem bekannten Schneegestöber auf dem Bildschirm. Man kann es weitgehend beseitigen, indem man das Display Enable des 6845 (Pin 18) mit dem Select der Bus-Multiplexer (IC7400 Pin 3) ANDed (z.B. 74LS08) und erst dieses Signal an das IC174, Pin 13 legt.
Ziemlich bald kam bei mir das Bedürfnis auf, die Adresse des Video-RAMs über Programm einzustellen, denn meine Nascom-Software liegt zum Teil oberhalb von D000H, dafür bietet sich also die Bildschirm-Adresse C800H an. Für CP/M sollte der Bildschirm aber ganz oben im Speicher liegen, also bei F800H. Die Lösung ist ein Latch (74LS373) an Stelle des 4-poligen DIL-Schalters am Adreß-Vergleicher IC7485. Die 4 Pull-Up-Widerstände können dann raus. In das Latch werden mit I/O-Befehl die oberen 4 Bits des High-Bytes der Video-RAM-Adresse geschrieben. Zur I/O-Dekodierung benutze ich den Decoder IC74138. In meiner Schaltung ist es Pin 12 zur Dekodierung der Ports 28H/29H. Das Signal muß noch invertiert werden, z.B. mit einem Gatter von IC7405, das man für den Nascom 2 nicht braucht. Diese Lösung kommt mit einem zusätzlichen IC aus und legt keine zusätzliche TTL-Last auf den Bus. Mit den Befehlen LD A,CxH und OUT (28H),A wird also der Video-RAM auf C800H eingestellt. Die gewählten Ports kann man natürlich für den CRTC nicht mehr einstellen. In diesem Latch sind jetzt noch 4 Bits frei , mit denen man zusätzlich über Programm Funktionen steuern kann. Ich ANDe z.B. mit Bit 3 das Bit 7 des des darzustellenden Zeichens (IC273, Pin 2) und gebe erst dieses Signal an Pin 3 von IC174. Damit steuere ich, ob das oberste Bit eines Zeichens invertieren soll oder nicht.
Folgende Erweiterung wäre auch noch möglich, habe ich aber noch nicht realisiert : Im Augenblick werden nur 128 von 256 möglichen Zeichen dargestellt, da der Zeichen-Generator IC2716 nur 128 Zeichen aufnimmt. Man könnte nun mit einem weiteren 6116 einen frei programmierbaren Zeichensatzfür die Zeichen 80H bis FFH einrichten. Mit Bit 7 des Zeichens würde man zwischen 2716 und 6116 umschalten. Um den 6116 zu programmieren, müßte man die Adreßleitungen multiplexen. Das Select für diese Multiplexer könnte Bit 0 des oben eingesetzten Latch 74373 liefern. Mit Bit 0 = 1 etwa liegt der 6116 im Adreßbereich der CPU und kann beschrieben und gelesen werden, mit Bit 0 = 0 ist er Zeichengenerator für den CRTC. Das ist wie gesagt bis jetzt nur eine Idee, die vielleicht einem anderen Leser Lust macht, sie zu verwirklichen.
Die 80x24-Videokarte ist von Karl Schulmeister auf den ECB-Bus umgestrickt worden. Eine durchkontaktierte Platine ist ab sofort für Abonnenten des 80-BUS-Journals bei der Redaktion zum Preis von DM 50,– incl. Versand erhältlich (nur Vorauskasse auf das Konto de 80-BUS-Journals! ).
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