80-Bus Journal

  

März 1983 · Ausgabe 3

Leserbriefe

Zunächst herzlichen Glückwunsch zum neuen Journal! Meine Hochachtung, Sie haben es tatsächlich pünktlich ’rausbringen können. Das letzte Nascom-Journal habe ich am gleichen Tag bekommen (pikant nicht?). Das mit den Kleinanzeigen war zu erwarten, die Doppelnummer und das Zensieren des Editorials ist ein dicker Hund. Offensichtlich wurden nicht einmal alle Artikel gelesen, denn es finden sich doch noch dezente Hinweise auf das 80-BUS Journal. Ich bezweifle, daß es überhaupt noch eine Dezember-Nummer 1982 geben wird, schließlich schreibt sich soetwas nicht von selbst. Jedenfalls ist meine Option das neue 80-BUS Journal unter bewährter Redaktion! … Nun zum Journal: Man sieht, daß Hochglanz für eine gute Aufmachung nicht nötig ist.

Ihre Gedanken zur Situation des Nascom bzgl. seiner Silicium-Umwelt und bzgl. Kompatibilität fand ich gut und wichtig. Softwarekompatibilität über standardisierte Funktionen, die über eine Vektortabelle aufgerufen werden, hat sich (siehe CP/M) so bewährt, daß man sie auch auf nicht-Disk-based Systeme ausdehnen sollte. An Ihren Vorschlägen sieht man mal wieder, daß es n+1 Möglichkeiten gibt, ein Problem anzugehen, die alle ihre Berechtigung haben – und der Nascom in seiner Konfiguration ist ein Problem, wenn man nicht als Einzelkämpfer dahinvegetieren will.

Sie unterscheiden mit Recht zwischen NAS-SYS als Monitor-Debugger und RP/M, CP/M, (Zapple) etc. als Datenverwaltungssystem. Die logische Konseqünz wäre doch, unter der Verwaltung eines „? P/M NAS-SYS und andere Monitore als Programm-files zu laden, unter Kontrolle von NAS-SYS wiederum andere Software wie ZEAP, NASDIS zu laden etc. Das wäre eine klare Software-hierarchie. Aber wie gesagt: n+1 Möglichkeiten.

Noch eins zur Frage Terminal vs. memory mapped Bildschirm: Beides hat Vor- und Nachteile, mir persönlich erscheint die Terminallösung mit eigenem Prozessor das Erstrebenswerte, aber es stimmt nicht, daß CP/M voraussetzt, daß sich der Video-RAM außerhalb des Adreßbereiches des Prozessors befindet. CP/M ist zwar insofern Terminal-orientiert, als es nur Zeichen seriell aus- und eingibt, aber das wohin bzw. woher wird im BIOS geregelt und ist systemabhängig.

Vielen Dank für Gary Kildall’s Relokator. Ich wollte ihn immer schon mal selbst schreiben, um dann standardmäßig alle Programme vor Ausführung zu relozieren. Vielleicht könnte man ihn in einem Assembler einbinden, der dann standard-relokatiblen Code mit Relokationsvektor erzeugt. Der erste Schritt zu einem relozierenden Binder und Lader.

Eine Kritik, mit der ich vielleicht nicht alleine stehe: Die Kursivschrift Ihrer Artikel, besonders der Listings, ist ausgesprochen nervend. Der alte Druck wie in den Artikeln von Herrn Böhm ist einfach klarer und für die Augen schonender, Epson-Schrift ist auch gut.

Christoph Rau, Bonn


Anmerkungen:

Ihre Software-Hierarchie ist überzeugend, doch in den Praxis ist es bei mir nun mal so, daß ich ständig mit Programmen arbeite, die unter NAS-SYS laufen, weshalb ich es wohl ständig verfügbar haben möchte. Von der Hardware her ist es aber egal, ob ein Boot-Eprom oder NAS-SYS eingesetzt werden.

Wichtig war mir nicht, ob CP/M ein „echtes“ Terminal verlangt, sondern die zeichenweise Ein- und Ausgabe. Dadurch wird direktes Beschreiben des Bildschirm-RAMs nicht unterstützt (ungünstig für Grafik etc.). Wenn das Terminal allerdings selbst ein eigener Computer ist, spielt der Unterschied keine Rolle mehr.

Die Kursivschrift gefällt offensichtlich vielen Leuten nicht, wir werden sie also nur noch sparsam einsetzen – diesmal ließ sich’s allerdings nicht vermeiden, da mir kurz vor dem Drucktermin ein anderes Typenrad ausfiel.

GK


Sehr geehrter Herr Böhm,
sehr geehrter Herr Kreidl

… Zu dem Thema „80-BUS Journal“ sage ich nur noch „alle Achtung, Sie haben Mut“. Doch Mut soll belohnt werden, also erster Teil der Belohnung: ich werde noch heute den Betrag von 60-. überweisen; zweiter Teil: am Ende des Briefes finden Sie ca. 10 Adressen von Journal-Lesern mit denen ich brieflich Kontakt habe.

Dritter Teil: Hiermit kündige ich verstärkt meine Mitarbeit bei der Gestaltung des Journals an. 1. H. Fricke hat das schnelle Cass. Interface aus der ELEK­TOR nachgebaut; Preis ca. 10.–DM mit 4800Bd. läft es jetzt schon ohne Fehler, der versuch mit 9600 Bd. steht noch aus. Sollte ein allgemeines Interesse dafür bestehen, so bin ich gerne bereit für diese Schaltung schnell mal ein Layout zu entwickeln und evtl. auch in kleineren Serien zu ätzen.

2. Auf Anregung von Herrn Rau habe ich ein Floppy-Disc Interface gebaut welches mit jedem Laufwerk 5″ oder 8″ arbeitet. Ein Layout für diese Schaltung ist auch schon fertig und die Platine geätzt. Was noch aussteht ist der Test und die Korrektur von Fehlern. Zur Zeit habe ich noch Schwierigkeiten mit einem PROM zur Mehrfachdekodierung; dieses Problem soll durch Einsatz eines 2716 umgangen werden. In einem Gespräch mit H. Rau erfuhr ich von ihm, dass es ihm gelungen wäre CP/M auf dem Nascom lauffähig zumachen. Praktisch würde das bedeuten, dass uns nun möglich wäre, andere Programm-Pakete wie z.B.: Wordstar, Calcstar ect. auf dem NAS laufen zu lassen. Da mich mein Studium (E-Technik) doch sehr in Anspruch nimmt, wird es mit der Fertigstellung des Floppy-Interface noch etwas dauern, also bitte Geduld. Preis der Intf. ca. 350.–DM (Platine ist auf 80-bus ausgelegt). Ich suche noch jemanden, der mir ein paar Tips bei der Umstellung auf 4MHz geben kann.

Jürgen Weiermann, Aachen


… Das neue Journal ist prima. Ich will hoffen, dass alles gut weitergeht.

Wie wäre der Gedanke, den MC Computer mit dem NAS-SYS-Monitor zu versehen und den Nascom als intelligentes Terminal zu verwenden?

Eberhard Horch, Hannover


Ein paar Infos:

Das 12K-Basic von TDL ist inzwischen auf Cassette vorhanden, muß aber noch reloziert und entkäfert werden. Wer hat eine Original-Version ab 100H oder gar ab 1000H?

Gemini Microcomputer wird man in diesem Jahr vergeblich auf der Hobbytronik suchen; nach dem schlechten Ergebnis des vergangenen Jahres, will man sich dem Streß nicht mehr aussetzen.

Das Nascom-Journal hat mit der Ausgabe 12/82 sein Erscheinen eingestellt. Die neuen Besitzer – Lampson Analog- und Digitaltechnik – wollen in Zukunft das 80-BUS-Journal unterstützen.

Seite 3 von 32