Nascom Journal

  

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Endpunkt an, gibt dann den Befehl zum zeichnen, und schon ist auf dem Bildschirm die gewünschte Linie zu sehen. Dies ist zum einen im Absolut-Mode möglich, d.h. die Koordinaten von Anfangs- und Endpunkt werden in absolut auf den gesamten Bildschirm bezogenen Werten angegeben, oder relativ zum momentanen Standort des Cursors. Statt Anfangs- und Endpunkt kann aber auch Richtung und Länge der zu zeichnenden Linie angegeben werden. Langwierige Umrechnungen von Polar- in Kartesische Koordinaten, oder auch umgekehrt, können somit entfallen. Die Linien können, je nach Wunsch, durchgezogen, gestrichelt oder gepunktet dargestellt werden. Wie man es auch will, ein BASIC-Befehl genügt. Die Linien können auch rotiert werden bis zu einem Winkel von 360 Grad. Dabei kann der Drehpunkt absolut angegeben oder der momentane Standort des Cursors als Drehpunkt festgelegt werden. Sie können auch vergrößert oder verkleinert werden, um den gleichen, oder um verschiedene Faktoren in der in der Horizontalen und Vertikalen. Wer mehr will, als nur einfache Linien zeichnen, findet ebenfalls Unterstützung durch Funktionen zum erzeugen einfacher geometrischer Figuren wie Dreiecke und Rechtecke. Ein Dreieck zum Beispiel wird beschrieben durch die Länge der Grundseite, die Höhe, einen Neigungswinkel (falls das Dreieck irgendwie windschief aussehen soll) und einen Winkel, um den es gedreht sein soll (Grundfläche nicht mehr waagerecht). Der Clou ist aber, daß diese Figur nicht nur als Umriß dargestellt werden, sondern Mithilfe des „Fill“ Kommandos mit einer Farbe ausgefüllt werden kann. Damit sind auf einfache Art und weise Graphikoperationen mit ganzen Flächen möglich. Anstelle von Dreiecken und Rechtecken können mit einer anderen Routine auch ganze Kurvenzüge gezeichnet werden. Unregelmäßige oder regelmäßige wie zu Beispiel ein Achteck oder ein Kreis. Und schließlich für die, denen das alles immer noch nicht genug an Unterstützung ist, gibt es Möglichkeiten, ganze Konturen zu definieren und zu zeichnen. Alle diese Figuren können auch wieder gedreht, geneigt oder ausgefüllt und damit zur Fläche gemacht werden, mit absolutem oder Cursorrelativem Anfangs- und Drehpunkt. Ebenfalls wirkt sich der bereits bei der Linienzeichnung erwähnte Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfaktor aus. Da dieser, wie schon gesagt in horizontaler und vertikaler Richtung verschieden sein kann, ist es mit verhältnismäßig wenig Aufwand möglich, schon recht interressante Effekte zu erzielen. Als Beispiel nehme man die Kontur, bzw. Figur eines Menschen. Nur durch Änderung der Vergrößerungsfaktoren läßt sich einfach sein Aussehen ändern: ob er dick oder dünn, lang oder klein ist.

Weitere Soft­ware-Funktionen

Während sich die bis jetzt besprochenen Routinen alle direkt mit der Erstellung von Graphik befassen, gibt es noch eine Reihe Weiterer, die nichts oder nur indirekt damit zu tun haben. Zum Beispiel die Auswahl der Farbe für den Bildschirmhintergrund. Oder die Möglichkeit, Teile des Bildschirms vergrößert darzustellen. Beim Betrieb als Terminal kann der Benutzer eigene Zeichen definieren, Zeichen invers darstellen oder Texte unterstreichen. Diejenigen, die das Video Board in der CP/M-Terminal Version benutzen, haben noch einen zusätzlichen Komfort, der, obwohl für Nascom Besitzer selbstverständlich, nur bei der zur Zeit neuesten Version von CP/M zu haben ist: bildchirm.​P0 0
orientierte Eingabe. Ebenfalls sehr bequem ist der Zugriff auf die Graphik über BASIC-Variable. Es kann übrigens auch statt mit Variablen mit Konstanten oder ganzen

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