Nascom Journal

  

Februar 1982 · Ausgabe 2

Nascom 
Journal

Intern

Liebe Leser,

nicht nur Nostradamus kann Voraussagungen machen, auch wir scheinen in die Zukunft blicken zu können; denn wie Sie sich erinnern, haben Sie die letzte Ausgabe des Journals, wie vorausgesehen, sehr verspätet erhalten. Hier nun unser Blick in die weitere Zukunft; da Sie ja Anspruch auf 12 Hefte bzw. eine entsprechende Anzahl von Doppelheften haben, wollen wir versuchen, durch die Ausgabe eines Doppelheftes wieder den Anschluß an die gewohnten Erscheinungstermine zu gewinnen. Sie erhalten diese (Februar-)Ausgabe also im März, und gleich darauf Ende April die Doppelausgabe 3/4. Als Redaktionsschluß haben wir uns den 10.April vorgenommen. Wir wären sehr dankbar, wenn wir vor diesem Termin noch eine Menge interessanter Beiträge erhalten wurden; besonders Hardware und Anwenderprogramme. Bisher liegen uns sehr viele Spiele vor, die zum Teil aus unserem Wettbewerb hervorgingen. Viele von Ihnen können sich jetzt schon darauf freuen, es sind einige sehr ansprechende Sachen dabei (Grafik!).

Wenn es zeitlich klappt, können wir auch eine Beschreibung für den Anschluß einer Neckermann bzw. Quelle Typenradschreibmaschine von Günter Kreidl erwarten. Weiterhin eine schnelle Tastaturabfrage von Josef Zeller und noch einiges mehr. Aber bevor Sie an die nächste Ausgabe denken, wollen Sie sich bestimmt zunächst einmal mit diesem Heft beschäftigen. Hier hoffen wir, daß wieder für jeden etwas dabei ist. Besonders möchten wir auf die Grafik-Routine von Michael Bach hinweisen; vielleicht bildet sie den Anstoß für weitere interessante Grafikanwendungen in Maschinencode, vielleicht auch als Userprogramm in BASIC.

Hier noch einmal der Hinweis auf drei „Rundläufe“, die wir augenblicklich auf Leserwunsch anbieten; YATZI, FORMAT und „SCHRÖDER-SPIELE“. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, damit wir die Arbeit nicht mehrmals machen müssen.

Drücken Sie die Daumen, daß von nun an der Erscheinungstermin am Monatsende eingehalten werden kann; wir tun auch unser Bestes.

Ihr Günter Böhm


Uns liegt ein kleiner LISP-Interpreter vor, den Michael Bach nach einer Vorlage in „Dr. Dobb’s“ an den Nascom angepaßt hat. (Was heißt hier​„kleiner“? Das Ding umfaßt 16 K im Assembler ! G.B.)

LISP (von „LISt Processing“) ist eine ganz eigenartige Programmiersprache, deren wichtigste Eigenschaft vielleicht die Gleichwertigkeit von Daten und Programmen ist. LISP-Programme können sich dadurch selbst verändern und sogar Programme entwickeln und eignen sich damit vor allem zur Simulation von Lernvorgängen („Artificial Intelligence“),

Leider ist der Interpreter in der vorliegenden Form kaum zu gebrauchen. Daher die Frage an die Leser des Journals: Besteht Interesse an einem solchen Interpreter? Wer hat schon einmal mit LISP gearbeitet und/​oder möchte an der Weiterentwicklung des vorliegenden Interpreters mitarbeiten?

Ein schöner einführender Aufsatz über LISP erschien übrigens in Heft 1 und 2/82 der Zeitschrift „ELEK­TRO­NIK“.

Ihr Günter Kreidl

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