Nascom Journal |
Januar 1982 · Ausgabe 1 |
Durch den Einbau der hier beschriebenen Erweiterungskarte ist es auf einfache Art und Weise möglich, ohne wesentliche Änderungen auf der CPU-Platine die Grafikbefehle des Nascom-Basic oder auch Grafikausgabe über Assemblerprogramme auf dem Nascom 1 auszunutzen.
Die Auflösung beträgt bei Anwendung der Basic SET-Funktion dabei maximal 48 Pkt. in vertikaler und 96 Pkt. in horizontaler Richtung. Es handelt sich lediglich um eine Pseudografik die einen speziellen Charaktergenerator benutzt. Für Spielprogramme und einfache Grafikanwendungen kann die tatsächliche Auflösung durch sinnvolle Auswahl der verwendeten Grafiksymbole erheblich verbessert werden, sodaß kaum ein Unterschied zu echter Grafikdarstellung mit Auflösungen von 256*384 Punkten festgestellt werden kann. Für den Programmierer eröffnen sich damit eine Menge neuer Ausgabe- und Darstellungsmöglichkeiten.
Außerdem kann durch Umschalten eines Schalters auch inverse Videodarstellung der normalen ASCII-Zeichen ausgewählt werden. Bei Einsatz des im Handel erhältlichen Schach-Grafikgenerators laufen dann natürlich auch die original Schachprogramme für Nascom Computer.
Die Karte kommt gänzlich ohne zusätzliche Kabelverbindungen zur CPU-Platine aus und kann nach Umstecken von IC16 u. IC15 auf die Erweiterungskarte direkt in deren freie Sockel eingesteckt werden.
Wie beim Nascom II wird auch hier das für ASCII Charakter nicht benötigte Datenbit 7 am Video-Ram Speicher zur Umschaltung auf den Grafikzeichensatz benutzt (Bild 1). Bit 7 wird auf der CPU-Platine an IC18 (18) abgegriffen und über ein noch freies Puffer-Flipflop in IC17 (Pin 18 u. 19) über Pin 10 von IC16 (NC) auf die Erweiterungskarte geführt. Dort muß es über ein Verzögerungsglied (IC7474) der Durchlaufzeit der Datenbits 0-6 angepasst werden, da sonst Doppeldarstellungen oder unsaubere Charakter auf dem Bildschirm erscheinen können.
Abhängig vom Zustand von Bit 7 und von der Schalterstellung des Schalters „S1“ wird jeweils eines der beiden Videoschieberegister IC15 oder IC265 freigegeben, sodaß einmal die Datenbits aus dem Charaktergenerator IC16 (ASCII) und einmal aus dem Grafikgenerator IC2716 auf den Videoausgang IC7486 (8) geschaltet werden.
Als Grafikgenerator wird hier ein EPROM 2716 verwendet, sodaß auch der original Charakergenerator des Nascom II verwendet werden kann. Außerdem kann mit dem nachfolgend beschriebenen Programm jeder selbst einen speziellen Grafikgenerator entwerfen und einfach programmieren.
Die Adressierung eines Grafikcharakters geschieht auf folgende Weise:
Die Adressbits A0-A3 werden durch den Videotaktgenerator generiert und als Grafik-Zeilenadresse interpretiert. Mit diesen 4 Bits können dann also genau 16 Grafikzeilen pro ausgewähltem Grafikcharakter erzeugt werden, wovon jedoch nur 14 durch den Zähler adressiert werden, was multipliziert mit der Zeilenzahl 16 des Nascom-Bildschirmes eine Pseudoauflösung von (256-32)=224 Grafikzeilen ergibt.
Die Adressbits A4-A10 werden aus den Datenbits des Video-Ram’s direkt über einen Puffer-Speicher (IC17) generiert. Je nach Inhalt des Video-Ram’s wird damit ein ganz bestimmter Charakter ausgewählt und auf dem Bildschirm dargestellt. Für einen Charakter mit 16 Grafikzeilen (nur 14 werden ausgenutzt) werden genau 16-Bytes EPROM-Speicher benötigt, wobei die Matrixbreite eines Charakters genau der Wortbreite des Charaktergenerators (hier 8-Bit) entspricht. Mit den Adressbits A4-A10 können demnach 128 Grafikcharakter ausgewählt werden, was der Speicherkapazität des 2716-EPROM’s entspricht. Aus Bild 2 ist der Aufbau eines Grafikcharakters und dessen Adressierung ersichtlich.
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