Nascom Journal |
Dezember 1981 · Ausgabe 11/12 |
Data) schaltet das 4027, so daß je nach Bedarf der niedrige oder hohe Ton entsteht. Dann kommt noch ein simpler Tiefpaß, und ab geht’s in den Recorder. Der Tiefpaß ist etwas nachteilig, der höhere Ton ist dadurch etwas leiser, aber es geht ja.
Im Empfangsteil (Empfindlichkeit 300 mV) werden die Töne linear verstärkt (4069), in einem Schmitt-Trigger geformt (1/4 4070) und durch eine Exor-Verzögerung in frequenzverdoppelte Nadelimpulse umgewandelt. Der 4520 mißt den Abstand zwischen je zwei solchen Impulsen und erkennt auf High oder Low (ein fehlender Impuls oder einer zuviel schadet nicht) und setzt das 4013 entsprechend (Empfangsdaten). Außerdem synchronisieren die Nadelimpulse eine 4046-PLL, indem raffinierterweise bei High 4 Impulse abgezogen werden (1/4 4011). Damit wird der Takt regeneriert und kann als Empfangstakt dienen (Pin 17 vom UART, muß für KC-Betrieb von Pin 40 getrennt werden.
Das ging ja etwas hastig, aber es ist eh schon zu lang. Der einzige Abgleich ist die Justierung des 10k-Potis, das das Taktverhältnis des getriggerten Empfangstones einstellt. Das sollte möglichst genau 1:1 sein, man kann aber erst einmal das Poti in der Mitte stehen lassen. Abgleich mit Oszi oder Reduzierung der Wiedergabeamplitude, bis es gerade noch geht, dann fehlerfrei einstellen, Für dieses Interface reicht übrigens i. a. die Amplitude am Diodenausgang aus. Der Nachbau müßte eigentlich recht einfach sein, die Probleme kommen bei der Umschaltung: Wenn man das Nascom 1 Format auch noch lesen können und den regenerierten Empfangstakt benutzen möchte, sind recht viele Kabel erforderlich. Da hilft nur: über der Schaltung brüten, bis man sie verstanden hat, und dann keinen Fehler bei der Verdrahtung der Schalter machen, Es sind natürlich mehrere Möglichkeiten für die Schalter möglich: Dargestellt ist eine Lösung mit 2 Schaltern, wobei der eine (S1) zwischen Cassette und normaler (V24) serieller Schnittstelle mit verschiedenen Baudraten umschaltet und S2, der nur wirkt, wenn S1 auf „Cassette“ steht, schaltet zwischen Nascom 1 – Format und Kansas-City 300 und 1200Bd um. Wenn man auf die Regenerierung des Empfangstaktes verzichtet, entfällt bei S2 eine Schaltebene und beim UART (IC 29) bleiben Pin 17 und 40, die man sonst auftrennen muß, miteinander verbunden.
Zur Nachbausicherheit: Selbst wenn eine Platine verfügbar sein sollte, ist er dennoch nicht unproblematisch da man einige Eingriffe in die Nascom 1 – Schaltung manchen muß, Bei der Verdrahtung der Schalter kann viel schiefgehen. Der Abgleich hingegen ist einfach: Mit dem Trimmer in Mittelstellung muß es bei 300Bd schon fehlerlos gehen. Auf jeden Fall wird mit dem Kansas-City-Interface eine erhebliche Geschwindigkeitssteigerung bei herabgesetzter Fehlerrate erreicht und der gegenseitige Austausch von Cassetten erleichtert. Also denn viel Erfolg!
Nachdem unser erstes Preisausschreiben doch einige Leser aktiviert hat, interessante Beiträge einzusenden (einige sind in diesem Heft abgedruckt, andere folgen noch), wollen wir nun zum neuen Jahr einen weiteren Wettbewerb starten. Unter dem Thema „Und es bewegt sich doch…“ (kommt mir irgendwie bekannt vor!) sollen Beiträge gesammelt werden, die sich mit Bewegung auf dem Bildschirm befassen.
Die Einsende- und Auswahlkriterien sind schnell erklärt: Es wird jedes Programm akzeptiert, das Bewegung auf dem Bildschirm erzeugt. Das könnten Spielprogramme sein, wissenschaftliche Programme mit graphischen Darstellungen oder was immer Ihnen zu dem Thema einfällt. Bewertet wird wieder nach dem Verhältnis von Aufwand und Wirkung, d.h. Speicherplatz und Effekt. Die Programme sollten möglichst mit Nassys3 laufen, Maschinenprogramme und BASIC sind zugelassen. Um alle Leser teilhaben zu lassen, sollten keine speziellen Graphic-7usatzkarten nötig sein, obwohl wir auch die Möglichkeit einer Graphic-Hardwareschaltung mit Pfiff als Teilnehmer ins Auge fassen.
Als Preis hat MKS einen Einkaufsgutschein im Werte von DM 200.– ausgesetzt, was als Anreiz dienen kann. Aber „die Teilnahme ist wichtig, nicht der Gewinn“, soll einmal ein berühmter Programmierer gesagt haben.
Viel Spaß beim Knobeln! (Oder haben Sie etwa schon ein fertiges Konzept?)
Einsendeschluß ist der 1.März 1982, Zeit genug, um den Mitteilnehmern das Fürchten zu lehren.
Angeregt wurde das Preisausschreiben von Claus Stehlik, Judendorf/Österreich. Sicher hat der schon etwas Raffiniertes auf Lager.
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