Nascom Journal |
Dezember 1981 · Ausgabe 11/12 |
Die Vielzahl der verfügbaren Monitorprogramme für Nascom-Mikrocomputer von denen jedes seine Vor- und Nachteile hat und der Umstand, daß diese nicht vollständig kompatibel zueinander sind, hat mich veranlaßt, eine Adapterkarte zu entwickeln, die zumindest die Benutzung von zwei Monitorprogrammen oder auch den vollen RAM-Ausbau ab Adr. 0000H ohne ständiges Umstecken der EPROM’s erlaubt.
Mit dieser Karte kann ohne zusätzliche Kabelverbindungen (bei Verwendung von 2708 EPROM’s) einfach durch manuelles- oder durch Umschalten per Software eines von zwei Monitorprogrammen (z.B. Nassys I oder Nasbug 4) ausgewählt werden. Ebenso ist es damit möglich, bei Bestückung mit 1K Statik-RAM’s 4118 den gesamten Speicher des Nascom I mit RAM’s auszubauen.
Dies ist dann sinnvoll, wenn man andere Monitorprogramme oder komfortable Betriebssysteme, wie z.B. CP/M, installieren will, die zum Betrieb RAM-Speicherbereich ab Adr. 0000H benötigen. Diese können dann mit einem der Nascom Monitorprogramme von Kassette oder auch von einer Floppy zunächst in den RAM-Speicher höherer Adr. geladen werden. Anschließend werden dann per Software die Monitor EPROM’s abgeschaltet und gleichzeitig ab Adr. 0000H die RAM’s eingeschaltet. In diese kann nun das vorher geladene Betriebssystem oder Monitorprogramm copiert und gestartet werden. Viele Betriebssysteme und Monitorprogramme anderer Z-80 Systeme brauchen gerade ab Adr. 0000H RAM-Speicher (z.B. CP/M).
Bei Verwendung von Floppydisks kann auf diese Weise jedes Betriebssystem schnell geladen und gestartet werden. (z.B. auch Nassys I, Nassys III oder Nasbug 4)
Dazu ist es lediglich notwendig, ein kleines Ladeprogramm zu schreiben und in den EPROM’s ab Adr. 0000H-07FFH abzuspeichern. Am besten eignet sich dazu der alte 1KB Monitor Nasbug T2, weil dann die zweite Fassung frei ist für das Ladeprogramm.
Dies hat den Vorteil, daß bei entsprechend konfigurierter Systemdiskette auch gleichzeitig die gesamte benötigte Utility-Software wie ZEAP, NASPEN, BASIC oder auch eigene Softwareroutinen mitgeladen werden können, sodaß ganz auf EPROM’s verzichtet werden kann. Mit einem einfachen Floppybetriebsystem, wie es bei mir bereits läuft, können dann auch beliebige andere Programme von Floppy geladen oder auf Floppy gespeichert werden.
Der Aufbau der beschriebenen Adapterkarte mit RAM’s ist nur dann sinnvoll, wenn ein schnelles Speichermedium, wie Floppydisk oder schnelle Kassettenrecorder, zur Verfügung stehen, da sonst mit erheblichen Ladezeiten zu rechnen ist.
Auf meinem Nascom I mache ich schon seit längerer Zeit von dieser Möglichkeit mit zwei Minifloppy Laufwerken Gebrauch und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Über die Gatter in IC1 (74LS32) werden die CS Signale für die EPROM’s oder die RAM’s abhängig vom Pegel am TTL-Eingang „MON“ (kann z.B. von einem freien Bit in Port 0 oder von der PIO angesteuert werden) oder von der Schalterstellung S1 an die jeweiligen ausgewählten Chips durchgeschaltet. Zusätzlich zeigen die beiden LED’s den gerade selektierten Bereich an.
Vorweg: Layoutkopie und Bestückungsplan sind gegen Freiumschlag bei der Redaktion erhältlich.
Um möglichst ohne Kabelverbindungen auszukommen, wurden die IC’s so platziert, daß der Abstand der original eingebauten EPROM-Fassungen auf der Nascom Platine genau übernommen wurde. So ist es durch einfaches auflöten von zwei 24-poligen IC-Fassungssteckern auf der Unterseite der Adapterkarte möglich diese direkt in die Fassungen der Grundplatine zu stecken. Der Abstand der Karte ist dann ausreichend, sodaß die Adapterkarte über den anderen IC’s Platz hat. (Bild 1)
Falls der Aufbau mit RAM’s erfolgen soll,
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