Nascom Journal

  

August 1981 · Ausgabe 8

werden. Zum Modify Programm ist noch anzumerken, daß man dieses durch Drücken der „ & “ Taste verlassen kann.

Das eigentliche Formatierprogramm läuft nun folgendermaßen ab: Nach Start durch F + Parameter lädt das Programm den Beginn des Textspeichers in HL und zählt die eingegebene Zeichenanzahl ab. HL zeigt somit auf den Beginn der nächsten Speicherzeile.

Nun wird die Zeile auf den Bildschirm übertragen, wobei darauf geachtet wird, daß kein Text in den Bildschirmrand gespeichert wird. Es können also beliebig lange Zeilen formatiert werden. DE zeigt dabei auf das letzte Zeichen +1 .

Nun wird das letzte Zeichen untersucht. Wenn es ein Trennungszeichen ist, kann die Zeile gedruckt werden. Wird aber ein Space gefunden, so muß dieser in die Zeile eingefügt werden, damit der rechte Rand ausgeglichen wird. Ist das letzte Zeichen weder Space noch Trennungszeichen, dann nimmt das Programm an, es handelt sich um einen Buchstaben. In HL wird nun getestet, ob ein Space oder Trennzeichen auf das Wort folgt. Ist dies der Fall, so paßt das Wort in die Zeile, und diese wird ausgedruckt.

Falls das Wort aber länger ist, wird zunächst festgestellt, ob sich der Wortteil in der Zeile durch Spaces ersetzen läßt. Sind in der Zeile nicht genügend Spaces zum Einfügen vorhanden, so wird der Bediener zu Hilfe gerufen. Das Zeilenende wird dabei durch einen Pfeil gekennzeichnet, und das letzte Wort wird über die Zeile hinaus dargestellt. Durch Drücken der Backspace Taste schreitet man im Wort nun so weit zurück, bis ein trennbarer Wortteil übrig bleibt. Dann gibt man einen Trennungsstrich ein und startet mit NEW LINE. Sollte jetzt immer noch ein Space am Zeilenende stehen, so kann man diesen durch erneutes NL einfügen.

Nur ein Fall bringt diesen Programmteil zum Zusammenbruch: Wenn in einer Zeile nur ein einziges (langes) Wort steht, findet das Programm keine Spaces zum Einfügen und – bleibt in einer Schleife hängen. Dieser Sonderfall tritt aber normalerweise nur bei sehr kurzen Zeilenformaten auf. Die Erklärungen zur Handhabung klingen komplizierter als sie sind. Wenn Sie das Programm einmal laufen haben, merken Sie sehr schnell, wie das Prinzip funktioniert.

Sehr viel eleganter wäre natürlich eine automatische Worttrennung gewesen, wie sie anscheinend auch schon angeboten wird. Hier konnte ich aber keine Lösung finden. Das liegt nicht an der Programmiertechnik sondern an der Rechtschreibung.​Es wäre bestimmt nicht schwierig gewesen, eine Routine zu schreiben, die die grundsätzliche Worttrennung vornimmt.​(Bei zwei Konsonanten Trennung der beiden, bei dreien Trennung zwei/​eins oder Sonderregelung ck, sp, st etc. Beispiele: Af-fe, Punk-te; Mük-ke etc.) Was mir Schwierigkeiten bereitete, waren Wortpaare wie „Wellen-gang/ lang-atmig“, „Gesangs-partie/​Breiten-sport“ und so weiter. Woher soll nun ein Programm wissen, wann –wie in den Beispielen– ng oder sp getrennt werden und wann nicht? Vielleicht hat da ein Leser eine Idee, wie man das Problem lösen könnte. Bis dahin funktioniert die manuelle Trennung einwandfrei, zumal sie relativ selten in Anspruch genommen wird; meist kommt der Computer alleine mit den Zeilen zurecht.

Der detaillierte Programmablauf kann dem Assemblerlisting entnommen werden. Das Programm ist zunächst für T4 geschrieben, kann aber sehr leicht für T2 geändert werden. Da dieser Monitor kein „Cursor Home“ kennt, muß zum „Rückwärtslesen“ im Modify Betrieb eine andere Taste verwendet werden. Dazu wird die Zelle 0E66 von 1C zu 25 geändert. Dann kann man die Prozent Taste verwenden.

Auf der Adresse 0F3B ist noch Platz für den Aufruf einer Verzögerung. Diese ist aber nur bei automatischer Steuerung des Cassetten Motors nötig. Falls Sie selbst keine Subroutine dieser Art zur Verfügung haben, können wir eine veröffentlichen. Denken Sie daran, daß Sie beim Einschicken von Beiträgen ans Journal den Text mit dem Eingabeprogramm auf Cassette speichern können. Wir sind sehr dankbar, wenn wir Texte nicht noch einmal abtippen müssen. Achten Sie dann auch bitte darauf, Groß-und Kleinbuchstaben zu verwenden .

Zum Verschieben des Programmes sind wieder die Adressen unterstrichen. Außerdem ist die Relocate Information ab 0F89 angehängt. Achten Sie auch auf den Beginn des Textspeichers in den Eingabeprogrammen bzw. im Formatierprogramm.

Anmerkung zu „INPUT“: Das Programm wird mit @ verlassen und zeigt damit im Speicher das Textende an.

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