Nascom Journal |
4/81 5 |
Eine Beschreibung dieses Programms hatte ich ja schon lange angekuendigt – im Heft 4/80. aber dann kam immer etwas dazwischen und die Veroeffentlichung hat sich bis jetzt verzoegert. Jetzt soll das Programm, das schon einige Zeit lieferbar ist (fuer 98.– DM + MwSt), aber auch im Nascom-Journal vorgestellt werden.
Das Programmsystem TTY-SYS ist die Softwareschnittstelle zum Anschluss eines 5-Kanal-Fernschrelbers an einen Nascom mit dem Betriebssystem NAS-SYS, es enthaelt die Routinen zur Zeichenausgabe an den Fernschreiber, zur Zeicheneingabe vom Fernschreiber, zum Stanzen und Lesen von Lochstreifen, zum Drucken von HEX-Listings und zum Ausdrucken des Bidschirminhalts. Die Baudrate des Fernschreibers kann softwaremaessig zwischen 45, 50, 75 und 100 umgeschaltet werden, die Druckausgabe kann beliebig formatiert werden (Zahl der Zeichen pro Zeile und Zahl der Zeilen pro Seite). Die ASCII-Zeichen, die im Baudot-Code nicht enthalten sind, werden als Doppelzeichen ausgegeben, beim Einlesen werden die Doppelzeichen wieder erkannt, so koennen alle ASCII-Zeichen (von 20h bis 5Fh) eindeutig ausgegeben und eingelesen werden.
TTY-SYS wird in einem EPROM 2708 mit der Anfangsadresse B000 geliefert (andere Anfangsadressen auf Anfrage). Es ist zusammen mit dem unveraenderten NAS-SYS verwendbar, die Bedienung wird jedoch komfortabler, wenn in der befehlstabelle von NAS-SYS bei dem Befehl ‚P‘ die Adresse der Interpretierroutine von TTY-SYS (B027) eingetragen wird, durch diese Modifikation im zweiten EPROM bleibt NAS-SYS auch ohne TTY-SYS weiter verwendbar.
TTY-SYS verwendet die Speicherzellen 0BFB-0BFF (im unsichtbaren Bildschirmbereich) als Variablenspeicher. Weiterer Arbeitsspeicher wird nicht benoetigt.
TTY-SYS ist standardmsessig fuer eine Taktfrequenz des Rechners von 2 MHz ausgelegt. Soll es mit 4 MHz laufen, muss dies bei der Bestellung angegeben werden.
TTY-SYS erweitert NAS-SYS um folgende Befehle:
Dieser Befehl initialisiert Ein- und Ausgabe ueber den Fernschreiber. a ist die Zahl der Zeilen pro Seite (a=0: Standardwert 66, a=FF: keine Seiteneinteilung). b ist die Zahl der Zeichen pro Zeile (b=0: Standardwert 69) und c gibt die Baudrate an (c=0: 45 Baud, c=1: Standardwert 50 Baud, c=2: 75 Baud und c=3: 100 Baud). Fuer fehlende Argumente werden die Standardwerte eingesetzt.
Zeilen- und Zeichenzahl sowie Baudrate, die mit diesem Befehl gesetzt wurden, gelten dann auch fuer die Befehle P1 bis P5 (bis zum Druecken von Reset oder dem Ausfuehren von RST 0). Wurde P0 nicht ausgefuehrt, verwenden diese Befehle die Standardwerte.
Nach der Initialisierung kann die Ein- und Ausgabe durch die Ausgabe der folgenden Steuerzeichen gesteuert werden:
CTRL A (ASCII 01): Die Druckausgabe wird initialisiert, d.h. zeichen, die ab jetzt ausgegeben werden, werden auch auf dem Fernschreiber gedruckt, der Fernschreibermotor wird eingeschaltet, falls er noch nicht laeuft.
CTRL B (ASCII 02): Die Eingabe vom Fernschreiber wird initialisiert, der Fernschreibermotor wird eingeschaltet, falls er noch nicht laeuft. die Nascom-Tastatur ist jetzt abgeschaltet. Wird am Fernschreiber ‚✠‘ eingegeben oder an der Nascom-Tastatur die Shift-Taste gedrueckt, wird die Eingabe vom Fernschreiber wieder abgeschaltet.
CTRL C (ASCII 03): Ab jetzt keine weitere Druckausgabe, der Motor bleibt an.
CTRL D (ASCII 04): Schaltet Motor aus, macht Blattvorschub, falls Druckausgabe initialisiert.
CTRL E (ASCII 05): An den Fernschreiber werden 50 Nullzeichen ausgegeben, z.B. fuer Anfang und Ende eines Lochstreifens.
Die Steuerzeichen kann man an der Nascom-Tastatur eingeben, indem man die Taste ‚@‘ und dann gleichzeitig z.B. die Taste ‚A‘ (CTRL A) drueckt. Gibt man nacheinander CTRL A und CTRL B ein werden Aus- und Eingabe auf den Fernschreiber umgeschaltet, jetzt kann der Nascom zusammen mit allen Programmen, die sich dafuer eignen, vom Fernschreiber aus gefahren werden (z.b. auch ueber Funk).
Die Adressen der Eingaberoutine TTYIN (B20F) wird bei &SUIN (0C7B), die der Ausgaberoutine TTYOUT (B07D) bei &SUOUT (0C78) eingetragen und die Ein- und Ausgabetabellen auf INTU bzw. OUTTU umgesetzt, Von Maschinenprogrammen aus spricht man TTYIN und TTYOUT ueber die normalen Ein- und Ausgaberoutinen an oder ueber UIN und UOUT. Die auszugebenden Zeichen werden an TTYOUT im A-Register uebergeben. Nach einem Aufruf von TTYIN erfolgt ein Ruecksprung, sobald ein Zeichen vom Fernschreiber vorliegt. Beim Ruecksprung ist dann das Carry-Flag gesetzt, das Zeichen steht im A-Register.
Der NAS-SYS Befehl ‚N‘ setzt die Ein- und Ausgabetabellen wieder auf die Standardwerte.
Auf dem Fernschreiber werden die Speicherinhalte ab der Adresse a bis zur Adresse b (ausschliesslich) als HEX-Listing gedruckt.
Der Bildschirminhalt wird auf dem Fernschreiber gedruckt. a ist die Nummer der ersten Zeile (a=1: ab 080A) und b die Anzahl der Zeilen.
Dient zum Ausstanzen eines Speicherbereichs auf Lochstreifen. Verwendet wird das gleiche Format wie bei Tabulate (mit Pruefbytes). Nach der Eingabe des Befehls fragt der Rechner: ‚Titel ?‘. Danach kann man den Namen des Programms eingeben, der beim Wiedereinlesen des Lochstreifens angezeigt wird.
Einlesen eines Lochstreifens, der mit P3 gestanzt wurde. Fehlerhafte Zeilen werden angezeigt (wie bei ‚Load‘).
Seite 22 von 31 |
---|