Nascom Journal

  

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Erweiterung des Nascom auf Kon­tron Bus

Gerade jetzt, wo sich die Firma Nascom im Umbruch befindet und niemand weiss, wie die zukünftige Liefersituation von Nascom Ersatzteilen und Erweiterungen aussieht, empfiehlt es sich, die Möglichkeit eines Anschlusses des Nascom an ein anderes Bussystem zu überdenken.

Überall werden einem zur Zeit preisgünstige Platinen für den ELZET 80 oder Kontron Bus angeboten, seien es RAM, EPROM oder I/O Platinen, so dass eine Erweiterung durch dieses System günstig erscheint.

Seit einiger Zeit arbeitet mein Nascom 1 nun erfolgreich mit einer Kontron 16k Eprom-Karte und einer RAM Erweiterung von 4k, die ich demnächst noch zu vergrössern gedenke. In die Epromkarte habe ich die 8k Basic des Nascom eingesteckt, die bis jetzt auch einwandfrei arbeiten.

Die Erweiterung war nicht weiters schwierig: Eine Busplatine für ca. 10 Platinensteckplätze ist ohne weiteres zu haben, ein Netzgerät für die erforderlichen Spannungen ist auch schnell selbst gestrickt, bleibt nur noch ein Adapter, der den Nascom Bus auf ein anderes Steckersystem umlegt. Diesen Adapter möchte ich natürlich vorstellen.

Bild 1 zeigt die Platinenanschlüsse des Nascom, an die ich einfach ein mehrfarbiges 43poliges Flachbandkabel angelötet habe, und die Anschlüsse des 64poligen Kontron Steckers,

Man sieht, dass nur die Adressleitungen und RD bzw. MRQ Signale gepuffert sind, die Datenleitungen und übrigen Steuersignale gehen direkt an den Kontron Bus, d.h. die Litzen werden direkt an die Steckeranschlüsse angelötet.

Um eine doppelseitige Kaschierung zu vermeiden, wurden auch die Litzen für die Puffereingänge direkt an die IC Anschlüsse (74367) angelötet.

Die Adressen 12-15 werden invertiert und über ein Nor-Gatter an den Memory Select Eingang zurückgeleitet.​(Die Brücke auf der Nascom Platine muss natürlich auf Mem.​Ext. umgelötet werden). So werden die RAMs auf der Platine nur angesprochen, wenn die oberen 4 Adressen 0 sind. (0 0 0 0 bis C F F )

Bild 2 zeigt die Bestückungsseite und die Leiterbahnseite der Adapterplatine.​Vorsicht ist geboten bei den Leitungen, die genau durch den 64pol. Stecker gehen, hier gibt es beim Löten leicht Kurzschlüsse.

Über Ihre Erfahrung mit Kontron/ELZET 80 Erweiterungen wäre ich sehr gerne informiert. So schreiben Sie mir doch bitte oder rufen Sie an, wenn Sie an einer Erweiterung selbst herumbasteln. Oft sind es nämlich Kleinigkeiten, von denen das Funktionieren abhängt, und die Erfahrung verschiedener Praktiker hilft einem oft weiter als jede Theorie. Bei meiner EPromkarte mussten z.B. die Busleitungstreiber einfach entfernt bzw. überbrückt werden, bevor die Karte funktionierte, nachdem ich tagelang mit Verzögerungen der verschiedenen Steuersignale experimentiert hatte. Warum einfach, wenn, es auch kompliziert geht? (Oder umgekehrt?)

PS
Die Bahnen der gepufferten RD, MRQ Signale sind auf der Platine vergessen worden. Von den Ausgängen 11 und 13 des ICs 74367 3 sind also Leitungen zu den Steckeranschlüssen 24c und 30c zu führen.
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